Büssing-NAG 900N
Baujahr 1938
Diese bis 1939 gelieferten neun Busse waren vor dem Zweiten Weltkrieg die modernsten in Dresden. Neu war damals der charakteristische Büssing-Grill, der sich mit seiner halbrunden Gestaltung harmonisch in den gesamten Aufbau einfügte. Diese Form der Kühlerfront wurde bei Büssing bis in die Ära der Frontlenker-Baureihen ab Anfang der 1950er Jahre beibehalten.
Leider konnten diese Busse nicht lange von den Einwohnern unserer Stadt benutzt werden. So verbrannten allein drei Fahrzeuge am 13. Februar 1945. Nach Kriegsende waren noch ganze vier Wagen einsetzbar und bildeten die Grundlage für den wieder einzurichtenden Omnibusbetrieb. Im Jahr 1949 wurden sie mit Nr. 1 bis 4 neu gekennzeichnet.
Bis zur Aussonderung der Fahrzeuge Nr.1 bis 3 kamen sie auf vielen Linien zum Einsatz. Der Bus Nr. 4 wurde zum Fahrschulwagen umgebaut und war bis 1966 im Einsatz. Um ihn zu erhalten, wurde er bis 1985 abgestellt und schließlich restauriert. Seit 1986 gehört er zum Bestand historischer Fahrzeuge der Dresdner Verkehrsbetriebe AG und wird von unserem Verein betreut.
Besonders zu erwähnen sind die Einstiege des Wagens: Während sich vorn eine vom Fahrer bediente Schiebetür befindet, ist die hintere Plattform offen. Deshalb ist auch heute bei Fahrten mit Personenbeförderung hier stets ein zusätzlicher Schaffner vorgeschrieben.
Als einzig erhaltenes Typ-Exemplar ist dieser Bus stets ein Blickfang bei Oldtimertreffen und auf Ausstellungen. Neben seinen Auftritten als Komparse in Film- und Fernsehproduktionen ist er zu Weilen auch zu historischen Stätten fahrender Vortragsraum für die Victor-Klemperer-Lesungen des Staatsschauspiels Dresden.
Führungsfahrzeug der Abschlussparade zur Dresdner Nutzfahrzeug-Classic im Juni 2009